FLIEHKRAFT mit Anwar Alrahwan und Dr. Barbara Waetzmann. Einstellungsraum Hamburg
Im Spiel mit der Doppelbedeutung des Begriffes wird in der Ausstellung » FLIEHKRAFT « sowohl die mechanisch-physikalisch wirksame Dimension als auch Stärke, Ausdauer und Mut von Menschen, die fliehen mussten, miteinander in Verbindung gesetzt.
Das Wort Fliehkraft (Zentrifugalkraft) leitet sich vom Verb fugere (lateinisch für fliehen, flüchten vor) her. Fliehkraft nehmen Beteiligte wahr, wenn sie sich mitten im Geschehen befinden und mitbewegt werden. Von einer distanzierten (Beobachter-)Position außerhalb des Geschehens lässt sich Fliehkraft nicht erfassen bzw. erfahren.
Sich der FLIEHKRAFT auszusetzen, ist ein ungewöhnlicher Schritt der Annäherung an das diesjährige Rahmenthema des EINSTELLUNGSRAUM. Laut der Genfer Flüchtlingskonvention vom 28. Juli 1951 ist Fluchtmigration die räumliche Bewegung einer Person, die sich „aus der begründeten Furcht vor Verfolgung wegen ihrer Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung sich außerhalb des Landes befindet, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt, und den Schutz dieses Landes nicht in Anspruch nehmen kann oder wegen dieser Befürchtungen nicht in Anspruch nehmen will“ – in ständig neuer Mobilisierung von Antriebskräften im Vorwärtsbewegen.
Im EINSTELLUNGSRAUM kommen sowohl Dr. Barbara Waetzmann, als 87-jährige Zeugin der Umbrüche während des Zweiten Weltkrieges, als auch der junge Syrer Anwar Alrahwan zu Wort. In der Begegnung mit Elke Markentfalten sich vor Ort ihre Geschichten.