Die STADTWANDLERINNEN. Hanna Kalkutschke & Elke Mark

Künstlerische Stadtspaziergänge mit historischen Bezügen in Flensburg

Dieses Portrait der StadtWandlerinnenist der Filmemacherin Sabine Sommerschuh (www.roth-video.de) aus Rendsburg ist im Rahmen des Kulturfestival SH 2020 entstanden.

Bereits seit 2015 greifen die Künstlerinnen Hanna Kalkutschke und Elke Mark als Die StadtWandlerinnen stadtgeschichtliche Themen auf, um diese in künstlerischen Stadtrundgängen umzusetzen – zunächst zu den ehemaligen ‚Alten Mühlenteichen‘ im Bahnhofstal. Seit dem Stadtrundgang zu ‚Toverie und Aberglaube‘ im Jahr 2017 setzen sie sich in jährlichen Erinnerungsveranstaltungen Aufrecht wider Unrecht (https://elkemark.com/aufrecht-wider-unrecht/) für eine offizielle Rehabilitierung der in den Hexenprozessen zu Unrecht Verurteilten durch den Rat der Stadt Flensburg ein.

Die StadtWandlerinnensind Teil des soziokulturellen Kunst- und Kulturprojekts und Vereins Bunnies Ranch e.V., der trotz intensiver Gespräche und Appelle an die Stadt in den letzten Monaten keine Einigung für einen weiteren Verbleib seines Standorts im Bahnhofstal erzielen konnte. Nach Verlassen und Abriss des Atelier-/Werkstatthauses, das auch den StadtWandlerinnen als kreative Wirkstätte diente, sind die weiteren Bemühungen für einen Dialog mit der Stadt und das Finden eines alternativen Standorts als Begegnungsort für die Fortsetzung unserer kulturellen Arbeit bisher erfolglos geblieben. Für den Fortbestand der Initiative Bunnies Ranch ist eine kurzfristige Schaffung neuer Infrastrukturen für die Vereinsarbeit dringend notwendig.
Die StadtWandlerinnen müssen ihr Atelier – derzeit angesiedelt in Räumen des KRAN (KulturRaumAmNordertor) – erneut Ende Juni 2023 räumen.

2022
Die jährliche Erinnerungsveranstaltung „Aufrecht wider Unrecht“ der StadtWandlerinnen steht in diesem Jahr unter dem Thema „BEFLÜGELT“. Sie beginnt am 30. April um 18.00 Uhr am Südermarkt mit einem künstlerischen Stadtrundgang und endet mit einer Lichtprojektion der niederländischen (Light-Art)Künstlerinnen Machteld Aardse und Femke Kempkes auf die Raiffeisensilos auf der Hafen-Ost-Seite.

Während des Rundgangs wird die jahrtausendealte gemeinsame Geschichte des Zusammenlebens von Mensch und Taube in verschiendenen Kulturen aufgegriffen. Die heutige Spannung in der Interaktion mit Tauben im Stadtgebiet wird ebenso einbezogen, wie die Friedenssymbolik vor dem Hintergrund des aktuellen Kriegsgeschehens. In der Ambivalenz im Umgang mit der Taube als Friedensstifterin einerseits und deren Abwertung als „Ratte der Lüfte“ andererseits finden sich Parallelen zum Umgang mit Frauen in der frühen Neuzeit, die im Rahmen der Hexenverfolgung als Sündenböcke angeprangert und getötet wurden.

Der Rundgang endet am Museumshafen, wo ab 20.00 Uhr zu einem offenen Austausch zu Erinnerungskultur eingeladen. Mit einer Klanginstallation von Roald Christesen und einer gemeinsamen Aktion zur Erleuchtung des Hafens zur Verbindung des West- und Ostufers der Förde mündet der Abend in die Feier der Walpurgisnacht. Bringen Sie gerne eigene Laternen und Lichter zur Erleuchtung des Hafens mit.

Der neue Standort des „wandernden Erinnerungsortes“ in Form der Metallskulptur Lilith, die für die jährliche Erinnerung an die in den 13 Flensburger Hexenprozessen Verurteilten steht, wird an Deck der Sønderborg an der Flensburger Hafenspitze sein.

Bereits am Freitag, 29. April um 16.00 Uhr findet dort an der Hafenspitze ein kleiner kostenfreier Workshop statt, in dem Interessierte kreativ eine kleine Kulturgeschichte der Tauben ‚aufrollen‘ können. Lassen Sie sich überraschen.

Die Veranstaltung zum Jahrestag wird vom Kulturausschuss und -büro Flensburg gefördert.

2017
Toverie – Hexenwahn und Aberglaube
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Auf einem Rundgang durch die Flensburger Innenstadt wurden Orte der damaligen Hexenprozesse aufgesucht und Hintergründe der Hexenverfolgung näher betrachtet. Die Geschichte der Hexenverfolgung sowie die Dokumentation des Rundgangs sind in Form einer 4 Meter langen Schriftrolle zusammengefasst.

Aktionsreihe „Aufrecht wider Unrecht“

aus: Flensburger Tageblatt, 27. April 2018

Die Aktionsreihe „Aufrecht wider Unrecht“ findet jährlich am 30. April zur Walpurgisnacht zur Erinnerung an die Verfolgten statt.

2018
Aufrecht wider Unrecht: Geschichte der Verurteilten ANNA KOCKES https://elkemark.com/aufrecht-wider-unrecht/

2019
Aufrecht wider Unrecht: EINTRETEN FÜR… https://elkemark.com/aufrecht-wider-unrecht-2019/

2020 + 2021 mussten die Veranstaltungen pandemiebedingt abgesagt werden. Stattdessen wurden öffentlich zugängliche Erinnerungsorte eingerichtet, die besucht werden konnten, um sich zu informieren oder kleine Zeichen der Verbundenheit zu hinterlassen.

Als „wandernder Erinnerungsort“ steht die Skulptur Lilith seither an wechselnden Orten in der Stadt, um die offizielle Rehabilitierung der zu Unrecht Verurteilten durch den Rat der Stadt zu erwirken.

aus: Flensburger Tageblatt, 30. April 2020

Schätze im Bahnhofstal – 2016/2021

Künstlerischer Stadtspaziergang zu den Alten Mühlenteichen Flensburg im heutigen Bahnhofsumfeld
https://elkemark.com/alte-muhlenteiche-flensburg/